Öffentlichkeitsarbeit
Warten Sie in der passenden Jahreszeit bei warmem Sonnenwetter vor den richtigen Blüten: Sie können sicher sein, dass Wildbienen vorbeikommen, wenn es naturnahe Gärten und naturnah bepflanzte Areale in Ihrer Umgebung hat – auch mitten in der Stadt!
Es gibt immer mehr Leute, welche nicht nur ein «Wildbienenhotel» aufhängen möchten, sondern auch die Wildbienen besser kennenlernen und etwas zu ihrer Förderung beitragen wollen. Darum stelle ich hier mein Wildbienenposter und einige Wildbienen daraus in einem kleinen Portrait vor: in welcher Jahreszeit fliegen sie? Auf welchen Blüten sind sie anzutreffen? Woran kann man sie erkennen? Wo nisten sie? Wenig Kenntnisse genügen, charakteristische und häufigere Wildbienen auf ihren Lieblingsblüten zu entdecken und zu identifizieren. Voraussetzung ist, dass Sie eine Biene von einem Käfer unterscheiden können 😉
Fördern Sie die Wildbienen, im eigenen Garten oder vor dem Schulhaus, auf dem Balkon oder wo immer Sie einen Blätz Land bearbeiten oder Töpfe aufstellen können!

Die Bilder des Posters stammen alle aus meinem Garten, dort treffe ich die abgebildeten Wildbienen auch regelmässig Jahr für Jahr an. Seit über zehn Jahren beobachte und fotografiere ich sie und hoffe jedes Jahr von neuem, dass ich ihnen allen wieder begegne. Insgesamt habe ich 67 Wildbienenarten im eigenen 400 Quadratmeter grossen Naturgarten bestimmen können. Hier ist die Bestimmung der Arten auf dem Poster zu finden.
Das Plakat kann per Mail bestellt werden. Bei Interesse gebe ich gerne weitere Details bekannt (Grösse, Preis, etc). Die Lieferzeit beträgt 4 Arbeitstage. Es kann leider nur in der Schweiz ausgeliefert werden.
Die Kleine Gartenblattschneiderbiene (Megachile centuncularis)
Flugzeit: Juni bis September. Eine andere Blattschneiderbienenart, die ebenfalls runde Scheiben aus Blättern ausschneidet, mit diesen zum Nest fliegt wie auf einem fliegenden Teppich, um daraus Röhrchen für ihre Nestgebilde zu bauen – daher kommt ihr Name. Charakteristisch ist ihre „Hohlkreuzstellung“ beim Blütenbesuch.
Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum)
Flugzeit: Mitte Mai bis Mitte Oktober. Gartenwollbienen besuchen insbesondere Lippen- und Schmetterlingsblütler. Garantiert begegnet man ihr an aufrechtem Ziest, wo sie auch ziemlich aggressiv ihr Revier verteidigen! Sie nisten in Ritzen, Mauerspalten, zwischen Steinplatten, in Pflanzenstängeln und Hohlräumen von Lehmwänden. Die Brutzellen werden mit Pflanzenhaaren ausgekleidet. Deshalb ist es interessant, haarige Stauden wie Currykraut (Helichrysum italicum), Wollziest, Flockenblumen etc. im Garten zu pflanzen. Von der Gartenwollbiene fand ich eine Brutzelle in einer Fensternut.
Gewöhnliche Maskenbiene (Hylaeus communis)
Flugzeit: Mai bis September. Bei diesen beinahe schwarzen Bienen erkennt man das Männchen leicht an seiner gelblich weissen Gesichtsmaske. Die Gewöhnlichen Maskenbienen können an beinahe allen Wildstauden angetroffen werden. Sie nisten in vorhandenen Hohlräumen in Totholz, Mörtelfugen etc., in unserm Garten legen sie Nester in Nisthilfen an.
Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes)
Flugzeit: Anfang März bis Ende Mai. Plötzlich sind sie da und stemmen sich mit ihren haarigen Beinchen in Primeln, Lungenkraut, Lerchensporn – alles, was blüht, pummelig wie Hummeln, aber viel schneller! Sie übernachten gerne in Nisthilfen (Bild), aber für ihre Nester graben sie Gänge in lehmiges Substrat von Hängen, Steilwänden, auch mal in lehmige, von Regen geschützte Böden. In unserm Garten steht ihnen eine vertikale Lehmwand in einer Holzkiste zur Verfügung.
Spalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum)
Flugzeit: Mitte Mai bis Mitte Oktober. Im Gegensatz zur Gartenwollbiene sind bei der Spalten-Wollbiene die Augen bei Männchen und Weibchen grünlich. Diese Art trifft man häufig auf Sedum und Reseden an. Auf dem Bild sieht man, wie sie Pflanzenhaare am Currykraut für ihr Nest sammelt.
Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae)
Flugzeit: Juli bis Oktober. Sie ist spezialisiert auf Efeublüten, deren Pollen sie für ihre Brut sammelt. Nektar holt sie auf verschiedenen Blumen. Gerne legt sie ihre Nester in grösseren Kolonien an, und dies in der Nähe von Efeu in sandigen, lückigen Böden, auch in Sandkästen. Wie alle Wildbienen ist auch diese Art völlig friedfertig und würde niemals angreifen, selbst wenn man ihr mit dem Rasenmäher über den Kopf resp. über ihr Nest fährt.
Langhornbiene (Eucera nigrescens)
Flugzeit: Mitte April bis Mitte Juni. Das Männchen der Langhornbiene, mit seinen langen Fühlern fast majestätisch anmutend, fliegt besonders gerne Zaunwicke (Bild), Wiesenplatterbse und andere Schmetterlingsblütler an. Sie graben ihre Nester in sandige wie lehmige Böden. Ich habe noch nie ein Langhornbienennest gefunden.
Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi)
Flugzeit: Mai bis August. Sie ist spezialisiert auf verschiedene Glockenblumenarten, wo sie Nektar und Pollen sammelt. Gerne schläft sie auch in Glockenblumenblüten. Totholz und Halme nutzt sie für ihr Nest. Sie besiedelt gerne Nisthilfen, erkennbar an kleinen Steinchen, die sie in den Nestverschluss einbaut.
Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella)
Flugzeit: Juni bis September. Hier ein Männchen, erkennbar an seinen grossen, weissen Vordertarsen, die aussehen wie Küchenhandschuhe, mit welchen es dem Weibchen bei der Paarung die Augen zudeckt. Die Art ist nicht spezialisiert auf bestimmte Pflanzen. Sie nistet in Hohlräumen wie Totholzlöchern, Mauerspalten und auch schon einmal in Balkonkästen oder Blumentöpfen mit sandigem Substrat.
Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta)
Flugzeit: Anfang März bis Anfang Juni. Sie besuchen beinahe alles, was blüht, besonders gerne Weiden, Obstblüten und Ahorn, aber auch Primeln, Klee, Löwenzahn. Sie nisten in vielen vorhandenen Hohlräumen und in gut besonnten Löss- und Lehmwänden. Sie lassen sich gut an unseren Nisthilfen (Bild) beobachten.
Wald-Schenkelbiene (Macropis fulvipes)
Flugzeit: Juni bis August. Verschiedene Gilbweidericharten, und nur diese Pflanzengattung, liefert den Pollen für die Brut. Hingegen besuchen die Bienen verschiedene Blumen für den Nektar, zum Beispiel mag sie gerne den Wiesenstorchschnabel (Bild). Oft treffe ich sie im Garten auch schlafend in Gilbweiderichblüten an. Sie gräbt ihre Nester in verschiedene Bodenarten steiler Wände und Böschungen.
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