Ein versiegelter Parkplatz weniger

Projekt
Burghölzli

Das standartmässige Asphaltieren von Flächen ist aus vielerlei Hinsicht ein Problem. Gemeinsam mit den Asphaltknackerinnen möchten wir an einem ersten Beispiel zeigen, dass es auch anders geht.

Im Trittsteingarten von Christine und Arno wird das Regenwasser eingefangen und im Garten genutzt. Auch anfallendes Holz, Schnittgut und Laub wird im Garten wiederverwendet, das meiste in Handarbeit.

Die Bepflanzung ist vielfältig, vorwiegend einheimisch, und Kleinstrukturen hat es überall. Aber: vor diesem Garten hat es einen betonierten Parkplatz. Damit ist jetzt Schluss, dank den Asphaltknackerinnen.

Der Asphalt ist noch da, aber der Huflattich hat sich durchgesetzt!

Der Parkplatz wies zwar bereits vor der Entsiegelung altersbedingt Ritzen und Risse auf, durch die Huflattich, Nesselglockenblumen und Mohn spriessen konnten. Aber schlussendlich war es eine unnötig versiegelte Fläche, wie sie viel zu oft vorkommt, mit all ihren Nachteilen:

1) Das Wasser kann nicht versickern, fliesst in die Kanalisation und überlastet bei Starkniederschlägen die Abwasser-Infrastruktur.

2) Eine potenziell wertvolle Ruderalfläche auf der dutzende Pflanzen blühen und Wildbienen nisten können wird verhindert

3) Die asphaltierte Fläche erwärmt sich an heissen Tagen extrem und verstärkt die Hitze in der Stadt im Sommer.

Es muss ein Umdenken statt finden! Das Entsiegeln ist für den Wasserhaushalt, die Biodiversität und das Stadtklima ein Gewinn.

Eine Entsiegelung macht also aus unterschiedlichsten Perspektiven Sinn. Im Oktober 2022 packten die Asphaltknackerinnen zusammen mit den «Naturgartenmenschen» und uns an.

Eine schöne Überraschung war, dass der benachbarte Hausbesitzer auch mitmachte bei diesem Projekt – eine rundum gelungene Zusammenarbeit und ein tolles Endergebnis. Wir freuen uns auf blumigen Bewuchs nächstes Jahr.

Es mag erst ein Tropfen auf den heissen Stein sein, aber wir hoffen, dass diese Entsiegelung Schule macht. Es gäbe allein in der Stadt Zürich hunderte, wenn nicht tausende ähnlich genutzte Flächen, die im Rahmen solcher Win-Win-Win Aktionen aufgewertet werden könnten. Vielleicht merkt dann auch irgendwann die Stadt Zürich, dass es nicht mehr zeitgemäss ist, ganze Plätze als sommerliche Glutöfen zu gestalten.

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