Projekt
Burghölzli
Tiere am Burghölzli-Waldrand 2:
Die Veränderliche Krabbenspinne
Blüten bilden rege benutzte Knotenpunkte im Flugverkehr der Wieseninsekten. Sie versorgen Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen mit Pollen und Nektar – mit Nahrung und Energie für sich und oft auch für ihre Nachkommen, die weissen Plattformen der Doldenblütler dienen zudem paarungsbereiten Käfern als Treffpunkt, andere Blüten wiederum werden als Ruheplatz genutzt und gewisse Wildbienen pflegen im Schutz der Blütenglocken von Glockenblumen zu übernachten.
Kein Wunder also, dass Blüten attraktive Jagdreviere für Beutegreifer darstellen. Die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia) fängt ihre Opfer nicht mit Netzen, sondern wartet als Lauerjäger unbeweglich auf der Blüte. Vor ihren Augen landende Insekten werden dank des gut ausgebildeten Gesichtssinns präzise geortet. Krabbenspinnen verfügen über acht Augen: in der Kopfmitte liegen die beiden nach vorne gerichteten Hauptaugen, die flankiert werden von den vorderen Seitenaugen, während eine zweite Augenreihe darüber aus zwei nach oben gerichteten hinteren Mittelaugen und einem Paar nach links und rechts ausgerichteten Seitenaugen besteht. Beim Beutefang greift die Spinne mit ihren kräftigen und langen, dornenbewehrten Vorderbeinpaaren blitzschnell zu, hält sich dabei mit den beiden hinteren Beinpaaren fest und tötet das erbeutete Insekt, das grösser sein kann als die Spinne selbst, durch die Injektion eines rasch wirkenden Nervengifts.
Während die männlichen Krabbenspinnen klein und unscheinbar sind und normalweise übersehen werden, zählen die Weibchen, die eine Körperlänge von 12 mm erreichen können, trotz ihrer Tarnfarbe von Frühling bis Herbst zu den auffälligsten Spinnen. Um eine optimale Tarnung zu erreichen, sind sie nicht nur fähig, Farben wahrzunehmen, sondern ihre Färbung innerhalb des Spektrums von weiss über grünlich-gelb bis zitronengelb an die Blütenfarbe anzugleichen. Ein allfälliger Farbwechsel benötigt jedoch rund zwei Tage.
Die Veränderliche Krabbenspinne schätzt sonnige, trockene Stellen, ist oft an Waldrändern zu finden und profitiert am Burghölzli-Waldrand von der in den letzten Jahren erfolgten Förderung blütenreicher, vielfältiger Wiesen.
Streifenwanze
In einem dritten Blogartikel der Serie “Tiere am Burghölzli-Waldrand” stellt Stefan Ineichen mithilfe von Fotos von Nadja Baumgarter die Streifenwanze vor.
Senseneinsätze im Frühling 2024
Die ersten Senseneinsätze in diesem Jahr waren vom wechselhaften Wetter beeinflusst. Das nasse, aber eher warme Wetter liess das Gras schon früh in die Höhe spriessen und erzeugte viel Schnittgut. Die flache Druckverteilung über ganz Europa mit häufigen Südwest-Strömungen sorgte für kaum voraussagbare trockene Phasen.
Stadtbäume
Der Landschaftsarchitekt Daniel Keller bietet für NimS einen Spaziergang zum Thema Stadtbäume an.