Aufwertungen bei Pura Verdura
Projekt
Burghölzli
Immer wenn sich eine Gelegenheit bietet, versuchen wir die Chance zu nutzen und neue Aufwertungen zu planen. So war die Verpachtung des Lengg Ackers an die Solawi Pura Verdura eine gute Möglichkeit, um die Ackerränder aufzuwerten.
Mit der Unterstützung von Grün Stadt Zürich konnte Jonas ein Aufwertungskonzept für die Nordwest- und Südost-Ecke des Pura Verdura Geländes realisieren. Das Konzept könnt ihr hier lesen. Mit den Zivildienstleistenden des Vereins Grünwerk wurde die Nordost-Ecke von den Brombeeren befreit, und eine grosse Auswahl an einheimischen Sträuchern gepflanzt. Es wurden zudem zwei Kleinstrukturen und eine Buntbrache angelegt. Seit der Pflanzung fanden mehrmals kleine Arbeitseinsätze statt, um die Sträucher freizustellen. Bei einem Einsatz wurden wir durch Genossenschafterinnen von Pura Verdura unterstützt.
Die Nordwest-Ecke war vor der Aufwertung ein Brombeergewucher.
Die Zivis vom Verein Grünwerk eliminierten die Brombeeren und...
...pflanzten viele einheimische Sträucher. Mit dem Brombeerschnittgut entstand gleich eine Kleinstruktur als Unterschlupf für Igel.
Hier wird ein dichtes Dornendickicht aus Schwarz- und Weissdorn, sowie Rosen entstehen und Vögeln einen katzensicheren Brutplatz bieten.
Im ersten Jahr nach der Pflanzung drohen die jungen Sträucher häufig einzuwachsen.
Gemeinsam mit Pura Verdura Mitgliedern stellten wir sie wieder frei.
Die Buntbrache vor der Mauer entwickelt sich gut!
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Entwicklung der Aufwertung in der Nordwest-Ecke.
Die Aufwertung in der Südostecke war etwas aufwändiger. Dort wurde durch die Zivis eine Trockensteinmauer erstellt, welche schon bald von einem Kurzflügel-Leuchtkäfer besucht wurde (Link). Es wurden ebenfalls verschiedene Sträucher gepflanzt und ein Wiesenspickel mit Bändchengewebe abgedeckt. Dadurch stirbt die Vegetation darunter ab, ohne dass der Boden umgebrochen werden muss. Neu wurde eine Blumenwiese angesäht.
Die Südostecke war vor der Aufwertung ziemlicht trostlos.
Für Tiere gab es hier kaum Nahrung.
In einem ersten Schritt wurde der Hang für eine Trockenmauer vorbereitet.
Die Trockenmauer stabilisiert den Hang und bietet gleichzeitig verschiedenen Arten einen Brutplatz oder Unterschlupf.
Dieser bisher artenarme Grasspickel wurde mit Bändchengewebe abgedeckt, damit darunter die Vegetation abstirbt und anschliessend eine Blumenwiese angesät werden kann.
Nach dem Entfernen der Blache ist die Vegetation darunter abgestorben und der Boden nach dem Ausgleichen der Unebenheiten bereit für die Ansaat.
Im ersten Jahr sind mehrere Säuberungsschnitte notwendig, damit schlussendlich die gewollten Arten wachsen.
Auch die Fläche vor dem Mäuerchen muss zwischendurch gejätet werden, damit vor allem die gewollten Arten wachsen. Gut zu sehen sind hier zwei grosse Königskerzen.
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Entwicklung der Aufwertung in der Südost-Ecke.
Wie bereits an anderen Orten zeigte sich auch hier, dass die Tiere sehr schnell auf Lebensraumaufwertungen reagieren. Wir konnten verschiedene interessante Arten bei den Aufwertungen nachweisen darunter sogar eine kleine Sensation. Bei den Fotos seht ihr eine Auswahl der Beobachtungen.
Eine der bisher seltensten Arten um den Burghölzlihügel konnten wir auf dem Senf in der Südostecke nachweisen. Die Senf-Blauschillerbiene (Andrena agillisima) ist auf grossblütige Kreuzblütler (Brassicaceae) spezialisiert. Foto: Fabian von Mentlen
Diese Vierpunktige Sichelschrecke (Phaneroptera nana) in der Nordwest-Ecke stellte den zweiten Nachweis im Burghölzliperimeter dar. Sie kommt eigentlich vor allem in südlicheren Regionen vor, hat sich in den letzten Jahren aber in der Stadt Zürich angesiedelt.
Mauereidechsen besiedelten die Mauer bei der Nordwest-Ecke.
Beim Entfernen des Bändligewebes kamen mehrere Erdkröten zum Vorschein. Für sie haben wir zusätzliche Kleinstrukturen als Ersatz angelegt.
Die Buntbrache entwickelt sich sehr schön. Hier beginnt gerade der Natternkopf zu blühen.
Im Krautsaum um die gepflanzten Sträucher entdeckten wir eine Raupe des Taubenschwänzchens, die an Labkraut frisst.
Die Buntbrache in Vollblüte mit viel Mohn, Natternkopf, Bitterkraut, Senf und Lichtnelken.
Etwas später blüht der Natternkopf noch immer, dazu Honigklee und Malven.
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Ein paar spannende Beobachtungen im ersten Jahr nach der Umsetzung.
Weitere Aufwertungen um den Pura Verdura Acker findet ihr hier.
Text und Fotos: Jonas Landolt
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