Eine neue 90m lange Hecke auf dem Lengg-Acker

Projekt
Burghölzli

Die Solawi Pura Verdura wollte eine neue Hecke als zusätzliche Biodiversitätsförderfläche anlegen. Wir haben sie bei der Planung unterstützt.

Seit ihrer Gründung helfen wir der solidarischen Landwirtschaftsgenossenschaft Pura Verdura bei der Biodiversitätsförderung. Wir haben bereits einige Projekte mit ihnen umgesetzt. In diesem Fall war die Entstehungsgeschichte etwas komplizierter: Im Auftrag von Grün Stadt Zürich beriet das Ökobüro Quadra GmbH Pura Verdura bezüglich zusätzlichen Biodiversitätsförderflächen. Einer der Vorschläge war eine neue Hecke entlang der Grenze zum Familiengartenareal Lengg. Als es an die Planung ging, boten wir an den Pflanzplan für die Hecke zu erstellen, da es bei einer Heckenpflanzung einige Punkte zu beachten gibt, um ihren ökologischen Wert zu maximieren und wir mittlerweile einige praktische Erfahrung bei der Anlage und Pflege von Hecken haben. Insbesondere gilt es folgendes zu beachten:

 

Hier kommt die neue Hecke hin. Im Hintergrund die Schulthess Klinik.

  •  Die Auswahl an Sträuchern sollte möglichst divers sein. Grundsätzlich setzen wir fast alle Sträucher ein, die natürlicherweise im Schweizer Mittelland vorkommen.
  • Je länger desto mehr ergänzen wir die Auswahl aber auch um eher südliche, an Trockenheit angepasste Arten. Das Klima hat sich bereits deutlich verändert und eine Verlangsamung ist noch kaum in Sicht. In diesem Fall haben wir beispielsweise die Strauchkronwicke (Hippocrepis emerus) dazu genommen. In anderen Fällen auch schon den Blasenstrauch (Colutea arborescens).
  • Die Sträucher sollten nicht einfach wild gemischt gepflanzt werden. Dornensträucher wie Schwarzdorn (Prunus spinosa), Weissdorn (Crataegus sp.) und Rosen (Rosa sp.) werden möglichst gruppiert gepflanzt. So entstehen richtige Dornendickichte, die für Vögel katzensichere Brutplätze bieten.
  • Auch hochwachsende Sträucher werden sinnvollerweise etwas gruppiert. Unter diese Arten können schattentolerante Sträucher wie die Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) gepflanzt werden.
  • Kleinstrukturen sollten an unterschiedlichen Expositionen angelegt werden. Igel-Überwinterungsplätze sollten in den nördlichen, schattigen Teilen der Hecke angelegt werden, damit die Igel nicht zu früh aus dem Winterschlaf erwachen. Dies kann passieren, wenn die Haufen im zeitigen Frühling voll besonnt sind. Ausserdem sollten die Igelhaufen natürlich einen grossen Hohlraum von mindestens 30x30cm aufweisen. Andere Holzstrukturen wie Benjeshecken-Elemente sollten gut besonnt sein. Nur dann sind sie beispielsweise für Reptilien attraktiv.
  • Idealerweise sollte die Hecke geschwungen angelegt werden, um zu jeder Tageszeit unterschiedlich stark besonnte beziehungweise beschattete Bereiche zu bieten. Leider war das in diesem Fall nicht möglich, weil die Direktzahlungsverordnung auf beiden Seiten 3m Krautsaum verlangt. Ökologisch wäre eine geschwungene Hecke spannender, leider wird das hier durch die DZV verhindert, was uns ordentlich geärgert hat.

Pflanzplan der neuen Hecke angrenzend an das Familiengartenareal Lengg

© Jonas Landolt

Während wir die Planung der Hecke selbst finanziert haben, wurde das Pflanzgut und die Umsetzung durch Grün Stadt Zürich finanziell unterstützt. Gepflanzt wurden die Sträucher durch Zivildienstleistende des Vereins Grünwerk und die Gärtner:innen, sowie ein Mitglied von Pura Verdura.

Impressionen der Entstehung der neuen-Lengghecke.

© Jonas Landolt

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