Neue Lebensräume
Burghölzli-Projekt
Gleich nach der Brücke über den Wildbach/Wehrenbach entstand im Winter 2022/23 eine neue Biodiversitätsförderfläche vor dem Eingang des Botanischen Gartens. NimS war nicht direkt involviert, aber das Gebiet liegt im Perimeter und unser Geschäftsführer Jonas Landolt plante die Aufwertung und übernahm die Bauführung.
Ursprünglich wurden die zwei Aufwertungsflächen durch eine Gärtnerei genutzt. Vor der Aufwertung diente die kleinere, westliche Fläche als Bauinstallationsplatz des Tiefbauamts und wurde anschliessend mit Wandkies aufgefüllt, womit bereits gute Bedingungen für eine Aufwertung vorhanden waren. Die grössere, östliche Fläche wurde über mehrere Jahre nicht genutzt, wodurch sich teilweise ein Brombeerdickicht bildete und ungewollte Arten sich stark ausbreiten konnten.
In einem ersten Schritt wurde auf der östlichen Fläche das Brombeerdickicht und die übrige Vegetation entfernt. Anschliessend begann der Abtrag des Oberbodens. Dies war nötig, weil der Boden so nährstoffreich war, dass sich kaum eine artenreiche Vegetation entwickeln könnte. Vereinfacht gilt: Je mehr Nährstoffe vorhanden sind, desto eher gibt es ein paar wenige Pflanzenarten, die sich breit machen und andere Arten unterdrücken. Für eine hohe Pflanzenvielfalt brauchen wir also nährstoffarme Verhältnisse.
Ein Teil des Oberbodens konnte vor Ort belassen werden und diente anschliessend als Grundlage für die Hecke mit Krautsaum.
Die Aufwertung erfolgte anhand des Konzepts von Jonas Landolt. Dieses kann hier angesehen werden. Als Grundlage dienten die in der Umgebung vorkommenden Arten. Anhand dieser wurden unter Berücksichtigung der Seltenheit und Gefährdung der Arten, sowie der Möglichkeiten vor Ort, Zielarten für die Aufwertung festgelegt. Diese sind zusammen mit ihren Lebensraumansprüchen im Aufwertungskonzept festgehalten. Die Erarbeitung des Konzepts und die Baubegleitung wurden durch Grün Stadt Zürich finanziert. Die Aufwertungsarbeiten wurden durch den Verein Naturnetz mit Zivildienstleistenden erbracht und durch den naturemade star-Fonds von ewz finanziert.
Nach der Fertigstellung der Aufwertung übernahm der Naturschutzverein Kreis 7 und 8 die Pflege der Fläche. Insbesondere im ersten Jahr ist eine sorgfältige Pflege sehr wichtig. Ungewollte Arten wie Winden und Brombeeren müssen konsequent ausgerissen werden und bei den Trockenperioden 2023 war das Giessen der gepflanzten Büsche und Stauden sehr wichtig. Dank der Arbeit des Naturschutzvereins hat sich die Fläche sehr gut entwickelt. Im Frühling 2024 ist eine wunderbare Blühfläche zu erwarten. Die östliche Seite ist öffentlich zugänglich und kann jederzeit besucht werden.
Text und Fotos: Jonas Landolt
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