Auf die Pflege kommt es an!

Projekt
Burghölzli

Schon im April finden die ersten Pflegemassnahmen auf unseren Flächen statt, meist  in Zusammenarbeit mit der Sensengruppe Zürich oder mit anderen Freiwilligen, welche für solche Arbeiten ihr Interesse angemeldet haben. Wir sind das ganze Jahr hindurch draussen aktiv, bis in den November hinein.

Wir betreuen inzwischen diverse Gebiete, private und städtische:  Waldränder, Wiesenborde, Bachufer, Liegenschaftsumgebungen. Ohne die vielen freiwilligen Mithelfer*innen könnten wir diese Pflegemassnahmen, welche die botanische und tierische Artenvielfalt auf den Flächen erhöhen, niemals umsetzen. Mit diesem Blog-Beitrag wollen wir euch allen, der Sensengruppe Zürich , der Freiwilligengruppe von NimS und weiteren engagierten Quartier-bewohner*innen ganz herzlich danken!

Seit 2009 werden die Wiesenborde des Burghölzliwaldrandes gepflegt und mit der Sense gemäht. Anfänglich durch die WWF Regionalgruppe Zürich, die vor einigen Jahren aufgelöst wurde. Seither helfen Leute aus der Sensengruppe und andere Freiwillige aus dem Quartier mit.

Seit Anfang 2018  ist dieses Gebiet Pachtland unseres 2017 gegründeten Vereins NimS. Hier erklärt Jonas die zu verrichtenden Arbeiten im Oktober 2021. Wir bieten wann immer möglich bei unseren Einsätzen auch einen kleinen Input an Weiterbildung, um den Wert der Pflege und wer davon profitiert darzulegen.

Die Buntbrache entwickelt sich prächtig und sieht jedes Jahr anders aus, dieses Jahr dominierten Färberkamille und Wilde Möhre. Die um sich greifende Grannenlose Trespe rupfen wir möglichst aus.

Am Burghölzliwaldrand Ost entsteht eine neue Blühfläche. Nachdem wir den Boden ein halbes Jahr mit einer speziellen Folie abgedeckt hatten, werden nun noch Grasbüschel und ähnliches entfernt und der Boden so für die Einsaat vorbereitet.

Der Lockdown durch Corona trieb die Leute vermehrt in die Natur, auch auf unsere gepachtete Wildbienenförderfläche, der ein Feuer nicht so gut bekommen ist.

Mit einer klareren Kommunikation konnten wir weitere solche Vorfälle verhindern.

Die Winterstürme und die Schneemassen sorgten für viel Bruchholz auch in unserm Perimeter, welches wir mit der Erlaubnis von GSZ zu wertvollen Strukturen verbauten.

Dies insbesonders entlang dem Nebelbach an der Enzenbühlstrasse.

Zweimal im Jahr pflegen wir die Uferbereiche des Nebelbaches Höhe Lenggstrasse mit der Sense, dies seit 2016 im Auftrag von GSZ.

Anschliessend geniessen wir gemeinsam einen Znüni im Privatgarten.

Im Herbst bleiben 20 % der Stauden als Rückzugsorte stehen.

Geäst und Schnittgut von Sträuchern werden zu wertvollen Haufen geschichtet, beobachtet vom Zaunkönig.

Der Bau des Kleinstrukturenlehrpfades 2014 auf dem Quartierhof Wynegg, unser erstes wichtiges Statement zu mehr Biodiversität auf diesem Areal, wird seither regelmässig von uns gepflegt.

Die Pflege lässt auch Raum für Experimente und …

… tolle Beobachtungen, hier eine Ringelnatter, im 2017 gebauten Teich.

An der Grenze zwischen Wynegg und den Tennisplätzen haben wir letztes Jahr die Heckenrandpflege im untern Bereich und diejenige der dort vorhandenen Strukturen wie Asthaufen, Holzbeigen, Steinhaufen (Wieselburgen) übernommen.  Das Gebiet birgt Potential für weitere Aufwertungen.

Im Wald der PUK verbauten wir dieses Jahr einen Teil des Bruchholzes, um den Zugang zum Salamanderbach zu schützen.

In unserm Trittsteingartenprojekt helfen Trittsteingärtner*innen einander nach Bedarf aus.

Die wertvollen und artenreichen Wiesenborde im Wehrenbach-Familiengartenareal pflegen wir seit 2015 mit der Sensengruppe nach einem uns vorgelegten Plan.

Die Borde sind steil, und weil die Wiesen vielfältig sind mit unterschiedlichem Pflegebedarf, mähen wir dort 5x pro Jahr.

Das Schnittgut ziehen wir zu Haufen zusammen oder je nachdem zetten wir es, damit es zu nutzbarem Heu werden kann.

Seit 2017 mähen wir die Naturwiesenbereiche um die Sprossliegenschaft mit der Sense. Normalerweise erfolgen solche Mäheinsätze 2x im Jahr.

Kinder der Liegenschaftenbewohner*innen zeigen grosses Interesse an unserm Tun.

Die Wiesen und Borde um die Kreuzkirche beim Römerhof werden auch wegen der dort vorkommenden Italienischen Leuchtkäfer besonders sorgfältig gepflegt.

Wir mähen diese mit der Sensengruppe schon seit 2013, unser erstes «richtiges» Projekt mit der Sensengruppe, die damals 4-6 Mitglieder hatte! Heute hat die Sensegruppe um die 30 Personen. Einige lassen sich bei uns auch einfach anregen, um dann an ihrem Wohn- oder Arbeitsort eine eigene Sensengruppe zu gründen.

Wegen der trockeneren Sommer- und Herbstmonate leidet das Schneckenvorkommen und damit vermutlich der Rückgang der Glühwürmchen, dessen Larven sich ausschliesslich von Schnecken ernähren.

Deshalb werden jetzt vom Verein Glühwürmchen Projekt diverse Massnahmen umgesetzt, unter anderem das Schaffen von feucht bleibenden Unterschlupfen für Schnecken.

Für eine höhere Artenvielfalt in den Wiesen werden Samen ausgebracht.

Bei allen unseren Einsätzen kommen Gespräche nie zu kurz.

Auf die Pflege kommt es an – und auf ein gutes Werkzeug dazu!

Um die Leute im Sensen und im Dengeln auszubilden, ihnen das Kaufen von qualitativ hochstehenden, individuell angepassten Sensen zu ermöglichen und so das Handwerk weiter  zu verbreiten und attraktiv zu gestalten, führt die Sensegruppe regelmässig Anlässe durch. Dazu gehören Dengelanlässe und auch die richtige  Pflege der Werkzeuge, auf dass die Freude am eigenen Werkzeug  und dieses selbst lange erhalten bleibt.

Text: Christine Dobler Gross
Fotos: Christine Dobler Gross, Arno Gross

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Die Geschichte der Sensengruppe

Die Geschichte der Sensengruppe

Am 1. Juli 2013 wurde die Sensengruppe im Anschluss an einen Sensenkurs im Obstgarten des Quartierhofs Wynegg gegründet, die Idee dazu entstand aus einem WWF-Projekt heraus.
10 Jahre später wurde die Gruppe vollständig in NimS integriert.