Bau einer Sandnisthilfe

Projekt
Burghölzli

Dank dem NimS-Wildbienensand können nun auch Gartenbesitzer:innen eine Sandlinse für bodennistende Wildbienen erstellen. Wir zeigen euch wie es geht.

Auf unseren Wildbienenseiten haben wir verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie Wildbienen im Siedlungsraum zusätzliche Nisthilfen angeboten werden können. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Sandlinsen und -haufen für bodennistende Arten angelegt. Diese stellen für einige bodennistende Wildbienenarten eine Nistgelegenheit dar. Wichtig ist, dass dazu ein geeigneter Sand verwendet wird. Dieser war bisher nur in einigen Kiesgruben erhältlich, weshalb wir in einem Pilotprojekt gemeinsam mit Oekohum den Sand in handliche 15l-Säcke abfüllen liessen.

Von vielen bodennistenden Wildbienenarten kennt man die Ansprüche an die Substrateigenschaften noch nicht genau. Allerdings ist für den von uns abgepackten Sand bekannt, dass er von einigen Wildbienenarten zum Nisten benutzt wird und dass seine Eigenschaften, welche anhand einer Siebkurve im Labor ermittelt wurden, den Empfehlungen von Schweizer Wildbienenexperten entsprechen. Nichtsdestotrotz sollten die Erwartungen an die Sandlinse im Garten nicht zu gross sein. Der deutsche Wildbienenexperte Dr. Paul Westrich steht den “Sandarien” eher kritisch gegenüber, wie in diesem Beitrag zu lesen ist. Wir sind absolut einverstanden mit der Aussage, dass bei der Wildbienenförderung ein vielfältiges, grosses und kontinierliches Blütenangebot die wichtigste Massnahme ist. Allerdings erachten wir das Erstellen von Sandlinsen für bodennistende Arten als gute Ergänzung zu anderen Nisthilfen. Welche Arten darin nisten, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Über Fotos der erstellten Sandlinsen und insbesondere von darin nistenden Arten würden wir uns sehr freuen.

Im Garten unserer Präsidentin Christine Dobler Gross entstand über den Winter eine Sandlinse, deren Bau wir mit einem Zeitraffer dokumentiert haben. Der detaillierte Prozess ist weiter unten nachzulesen.

Zeitraffer des Baus einer Sandlinse für bodennistende Wildbiene

Film: Jonas Landolt, Christine Dobler Gross und Arno Gross

Beginn: 15. November 2021. Arbeit verteilt auf 3 Tage zu Zweit. Ca. je 6 Stunden.

Platzsuche: Die Wahl des Ortes ist wichtig, denn dieser muss gut besonnt sein und die Sandlinse sollte nicht zu schnell einwachsen. Idealerweise wird die Sandlinse in ungewaschenem Wandkies angelegt. Dieses dient gewissen Wildbienenarten auch als Nistgelegenheit.

Werkzeuge für den Aushub: Mit Pickel, Schaufel, Stechgabel und Spaten das Loch ausheben, den Aushub in Säcke abfüllen. Vorher überlegen, wohin damit!

Ausdehnung dieser Sandinse: ca. 45 auf 100 cm, Tiefe 50 cm, braucht ca 225 Liter Sand, was etwa 16 Sandsäcken entspricht. Sie ist also grösser als die in unserer Broschüre empfohlene.

Aushubmaterial: 20 Erdsäcke!

Vorgehen: Sand einfüllen. Nach 2 Säcken mit dem Stampfer festigen oder selber darauf herumtrampeln, um den Sand zu verdichten.

16 Sandsäcke zu 15 Liter resp. zu 20 kg eingefüllt. Das entspricht 320 kg Sand!

Staunässe verhindern: Zwischendurch Wasser hineingiessen und kontrollieren, ob das Wasser versichert oder stehenbleibt, Staunässe muss unbedingt verhindert werden. Falls das Wasser stehen bleibt, dort mit einem Locheisen auflockern und ebenda eine zusätzliche kleine Vertiefung ausheben, mit Kies füllen und eine Abflussmöglichkeit schaffen.

Am Schluss nochmals verdichten, stampfen und und von Hand modellieren. Die Abgrenzung mit Wandkies, Steinen, Totholz – oder fliessend, sodass es seinem persönlichen ästhetischen Empfinden entspricht und da und dort kleine Steilwändchen gibt, z.B. unter einem flachen Stein als Regendach.

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