Streifenwanze (Graphosoma italicum): zwei Längsstreifen auf dem Kopf, sechs über dem Halsschild und vier über dem Schildchen, das den Hinterleib überdeckt.
© Nadja Baumgartner
Projekt
Burghölzli
Tiere am Burghölzli-Waldrand 3:
Die Streifenwanze
Auf den weissen Blüten der Wilden Möhre und anderer Doldengewächse sind im Hochsommer oft ganze Versammlungen von rotschwarz gestreiften, ungefähr einen Zentimeter langen Insekten zu sehen: Streifenwanzen.
Wanzen? Oder doch eher Käfer?
Obwohl sowohl Käfer wie Wanzen sehr umfangreiche Insektenordnungen darstellen und beide Gruppen Arten umfassen, die ganz unterschiedlich aussehen, so gibt es einige Faustregeln, wie sie unterschieden werden können: Während Käfer eher rundliche Formen aufweisen, haben die meisten Wanzen etwas Dreieckiges an sich. Der spitz zulaufende Kopf der Streifenwanze hat eine dreieckige Form, ebenso das sogenannte Schildchen, das einen Grossteil des Hinterkörpers bedeckt. Die Antennen der Wanzen setzen sich aus vier bis fünf Gliedern zusammen, diejenigen der Käfer jedoch aus rund zehn. Käfer verfügen über beissend-kauende Mundwerkzeuge, Wanzen nehmen ihre Nahrung dagegen mit einem Saugrüssel auf.
Streifenwanzen saugen an reifenden oder reifen Samen von Wilden Möhren, Fenchel, Dill und anderen Doldenblütlern. Mit ihrem Streifenmuster sind sie unverwechselbar. Über den Kopf ziehen sich zwei Streifen, über den Halsschild sechs und über das Schildchen, das den Hinterleib überdeckt, vier. Mit der auffälligen schwarzroten Färbung werden mögliche Fressfeinde gewarnt, denn wie viele andere Wanzen («Stinkkäfer») kann auch diese Art ein übelriechendes Wehrsekret absondern. Jährlich wird eine Generation ausgebildet, Streifenwanzen überwintern als ausgewachsene Tiere in trockener Bodenstreu oder in Pflanzenpolstern.
Streifenwanzen sind Wärme liebend und kommen vor allem in sonnenbeschienenen Wiesen, trockenen Rasen und an Wegrändern vor. Sie gelten als Art, die ihren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum hat und sich dank der Klimaerwärmung mehr und mehr auch nördlich der Alpen ausbreitet. Lange wurde sie unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Graphosoma lineatum geführt, die heute jedoch meist für eine nordafrikanische und sizilianische Schwesternart verwendet wird, die sich durch vorwiegend rote Beine auszeichnet.
Text: Stefan Ineichen
Fotos: Nadja Baumgartner, Webseite
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